Unsere Kirche St. Konrad
PORTRAIT VON ST. KONRAD
St. Konrad ist eine Diasporagemeinde: katholische Heimatvertriebene aus Oberschlesien und dem Sudetenland fanden nach dem Krieg in Grävenwiesbach und seinen umliegenden Dörfern eine neue Heimat. 1953 wurde die heutige Kirche eingeweiht, als Kirchenpatron wählte man den 1934 heiliggesprochenen Kapuzinerbruder Konrad von Parzham.
Was damals gelang, bleibt bis heute unser Anspruch und unser Ziel: Menschen aus vielen Gegenden Deutschlands und aus zahlreichen Ländern Europas und der Welt zusammenzuführen.
Als Zuzugsgemeinde liegt uns die Integration so vieler unterschiedlicher Menschen am Herzen. St. Konrad ist für sie alle eine offene Gemeinde.
Wie wir entstanden sind
Am 17. Dezember 1945 wurde für die wachsende Anzahl katholischer Heimatvertriebener eine Seelsorgestelle in Hasselborn eingerichtet, der auch die Katholiken von Grävenwiesbach und den umliegenden Orten angehörten.
Pfarrer Niedenzu, ebenfalls ein Heimatvertriebener, wurde vom Bistum Limburg dem Usinger Pfarrer Möller zur Unterstützung in der Seelsorge zur Seite gestellt. Er nahm sich insbesondere der Flüchtlinge in Brandoberndorf und Grävenwiesbach an. Die ersten Gottesdienstorte waren Hasselborn, Brandoberndorf, Grävenwiesbach, Neuweilnau. Der Seelsorgebezirk von Pfarrer Niedenzu umfasste die Dörfer Hasselborn, Brandoberndorf, Cleeberg, Espa, Weipersfelden, Grävenwiesbach, Mönstadt Naunstadt, Hundstadt, Laubach, Niederlauken und Oberlauken. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich bereits 521 Katholiken in Grävenwiesbach und 1219 im gesamten Seelsorgebezirk.
Bereits Ende 1948 stellte Pfarrer Niedenzu den Antrag auf Erwerbung eines Grundstücks für den Bau einer Kirche in Grävenwiesbach an den Bürgermeister Wick und den Landrat in Usingen.
Im Oktober 1952 lagen die von Architekt Georg Müller aus Frankfurt erstellten und genehmigten Pläne für den Bau der Kirche vor.
Es handelt sich um ein 21m langes und 11m breites schlichtes Pavillongebäude, etwa im Stil der römischen Basilika, ohne abgegrenzten Chorraum und ohne Turm. Für die Kirchenglocke erhält die Kirche einen kleinen Dachaufsatz. Eine teilweise Unterkellerung der Kirche bringt zusätzliche Räumlichkeiten für die Kirchengemeinde.
Am 09. November 1952 fand die Grundsteinlegung statt und am 12. November 1953 wurde die Kirche durch Generalvikar Merkel aus Limburg benediziert und dem heiligen Konrad von Parzham geweiht.
Der geistliche Rat Möller aus Usingen unterstrich bei der Einweihung der Kirche mit einem Bekenntnis die bedeutungsvolle Gemeinschaft eines friedlichen Nebeneinanders beider Konfessionsrichtungen in Grävenwiesbach:
„Zwischen dem großen Gotteshaus dort drüben auf dem Berg und dem kleinen Kirchlein ihm gegenüber soll keine Feindschaft sein.“
Pfarrer Niedenzu bezog mit seinen drei Schwestern die Wohnung im Pfarrhaus. Von hier besteht ein direkter Übergang zur Sakristei der Kirche.
Das Innere der Kirche wurde sehr schlicht gestaltet. An der Stirnwand im Altarraum fand ein übergroßes Gemälde mit dem gekreuzigten Jesus sowie der heiligen Hedwig und dem heiligen Wenzel Platz.
Ein Fenstermosaik seitlich am Altar wurde dem Schutzpatron der Kirchengemeinde, dem heiligen Konrad, ein weiteres, über der Eingangstür der Mutter Gottes gewidmet.
Die ursprünglich durchgehenden Bänke boten ca. 200 Besuchern Platz.
Unsere Kirche
Unsere Kirche St. Konrad ist als Hallenkirche konzipiert und bewusst in schlichtem Stil gehalten.
Es handelt sich um ein 21m langes und 11m breites schlichtes Pavillongebäude, etwa im Stil der römischen Basilika, ohne abgegrenzten Chorraum und ohne Turm. Für die Kirchenglocke erhält die Kirche einen kleinen Dachaufsatz.
Über einen Zugang gelangen die Gläubigen in die Kirche und blicken dabei auf die Kreuzgruppe mit Jesus am Kreuz, der heiligen Hedwig dem heiligen Wenzel und auf dass große Motivfenster im Altarraum, das den heiligen Konrad von Parzam darstellt.
Weiterhin findet man in der Kirche die handgeschnitzte Konradfigur und die einzigartige Kreuzwegdarstellung des Künstlers Saur aus dem Elsass.
Setlich am Altar ist der Zugang zur kleinen Sakristei, die eine direkte Anbindung an die Wohnung des Gemeindezentrum hat.
Die Besonderheiten der Kirche werden nachfolgend näher beschrieben.
Weitere Geschichte und Gegenwart
Wesentliche Ereignisse in der Gemeinde in chronologischer Reihenfolge
Mit Wirkung zum 01. Oktober 1960 wurden die Kirchengemeinden Brandoberndorf und Grävenwiesbach zu einer Pfarrvikarie zusammengeführt.
Am 05. August 1965 starb Pfarrer Niedenzu an den Folgen eines tragischen Verkehrsunfalls im Alter von 53 Jahren. Sowohl die Mitarbeiter des Bistums Limburg wie auch die Kirchengemeinde trauerten sehr über den Tod des Pfarrers.
Am 31. August 1965 übernahm Pfarrer Bedszula die Seelsorgetätigkeiten in Grävenwiesbach.
Anstelle des Harmonium bekam die Pfarrkirche eine neue Orgel. Sie wurde am 24. September 1967 festlich eingeweiht.
1968 bekam das Glockenwerk der Kirche eine elektrische Ansteuerung mit einem Bedienerpult in der Sakristei.
Im Jahr 1978 werden Renovierungsarbeiten außerhalb und innerhalb der Kirche sowie die Isolierungsmaßnahmen an der Kirchendecke durchgeführt.
Am 12. November 1978 findet der 25. Jahrestag zur Weihe der Kirche statt. Nach einem feierlichem Festhochamt traf man sich im Dorfgemeinschaftshaus ‚Alte Schule’. Den Dankesworten folgten ein gemeinsames Mittagessen und gemütliches Beisammensein.
Zum 01. Januar 1979 wird Grävenwiesbach eine eigene Pfarrvikarie. Die Kirchengemeinde Brandoberndorf wird der Pfarrei St. Josef Schöffengrund Waldsolms zugewiesen.
Heinzenberg scheidet mit Wirkung vom 01. August 1979 aus der Pfarrei Dreifaltigkeit in Weilmünster aus und wird der Kirchengemeinde St. Konrad in Grävenwiesbacher zugeordnet. Damit stimmen nun die Orte der Kirchengemeinde mit den Ortsteilen der Großgemeinde Grävenwiesbach überein.
1984 wurde ein neuer Beichtstuhl für die Kirche angeschafft. Anstelle von Vorhängen besitzt dieser Beichtstuhl mit Glas verzierte Holztüren..
Pfarrer Bedszula, der seit 20 Jahren als Seelsorger in Grävenwiesbach tätig war, geht am 31. Oktober 1985 in den Ruhestand. Pfarrer Gärtner aus Usingen übernimmt am 01.11.1985 zusätzlich zu der Usinger Kirchengemeinde auch die seelsorgerischen Dienste in Grävenwiesbach.
Seit dem 01. Februar 1986 ist Pastoralreferent Norbert Nakatenus als Bezugsperson und Seelsorger vor Ort für Grävenwiesbach tätig und steht dem Usinger Pfarrer in der Kirchengemeinde zur Seite.
Am 21. April 1988, dem Fest des heiligen Konrad, findet ein festlicher Gottesdienst unter Mitgestaltung des Kirchenchores anlässlich der Aufstellung und Weihung der Konrad-Figur, die vom elsässischen Künstler Herrn Sour gefertigt und von der Familie Grünewald der Kirchengemeinde gestiftet wurde, statt.
Nach schwerer und mühevoller Bauarbeit konnte am 05. November 1988 das Gemeindezentrum um einige Räume unterhalb der Kirche erweitert werden.
Im Jahr 1991 fand eine Umgestaltung des Altarraums statt. In diesem Zusammenhang wurden auch die Kirchenbänke getrennt und der Mittelgang eingerichtet. Am Kirchendach wurden Undichtigkeiten beseitigt.
Von 1993 bis 1995 verändert sich das äußere Bild des Gemeindezentrums. Die Außenanlage werden neu angelegt, Pflasterarbeiten durchgeführt, das Pfarrhaus erhält die Eingangsüberdachung und das Kirchengelände wurde eingezäunt.
Am 01. September 1995 geht Pfarrer Gärtner in den Ruhestand. Pfarrer Paul übernimmt die seelsorgerische Leitung unserer Kirchengemeinde und dem pastoralen Raum.
Zusammen mit den Gemeinden Usingen, Kransberg und Wernborn bildet Grävenwiesbach den Pastoralen Raum Usingen.
1996 wird die bestehende Mikrofonanlage erneuert.
Im Jahr 1999 war eine Dachsanierung unserer Kirche erforderlich. In diesem Zusammenhang erhält das Gemeindezentrum eine Blitzschutzanlage sowie einen neuen Außenanstrich.
Aufgrund gesetzlicher Vorgaben wurde im Jahr 2002 die Ölheizung erneuert.
Sanierungsarbeiten, die aufgrund von Feuchtigkeitsschäden im Eingangsbereich erforderlich wurden, konnten in Jahr 2003 passend zum Kirchenjubiläum abgeschlossen werden.
2005 gehen Pastoralreferent nach 19 Jahren seelsorgerischer Arbeit in den Ruhestand und Pfarrer Paul übernimmt die Pfarrerstelle in Idstein. aus den Pastoralen Räume Usingen und Neu-Anspach entsteht der Pastorale Raum Usinger Land. Pfarrer Lawatsch wird zum neuen priesterlichen Leiter und Diakon Pauli Seelsorger und Ansprechpartner in St. Konrad.
Im Rahmen weiterer Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen wurden 2009 das Konradfenster im Altarbereich und das Marienfenster oberhalb des Kircheneingangs aufwendig restauriert. Dabei konnten die Motive sowie die Bleikonstruktionen erhalten bleiben, die Holzrahmen jedoch durch stabile Alluminiumausführungen ersetzt werden. Auf dem oberen Kirchengelände wurden 3 behindertengerechte Parkplätze eingerichtet und der Kircheneingang barrierefrei umgebaut.
2010 fanden einige Umgestaltungen innerhalb der Kirche statt. Die Bänke wurde gekürzt und versetzt motiert. Dadurch wird der Blick mehr auf den Altarraum gerichtet und die seitlichen Gänge für Rollstühle und Rollatoren befahrbar. Eine Gebetsecke mit Marienfigur und Opferstock konnte nach dem Umbau und Umsetzen des Beichtstuhl eingerichtet werden.
Die festinstallierte Liedanzeige mit Einstellknöpfen an der Orgel wurde 2012 durch eine zeitgemässe Anzeige mit moderner Funkbedienung ersetzt.
2013 erhielt die Kirchengemeinde einen VW Bus vom Bonifatius Werk gestiftet. Der Bus bekam den Namen BONI-Bus und steht der Kirchengemeinde als Fahrzeug und Transportmittel für kirchliche Zwecke zur Verfügung.
Anfang 2014 wurden die vier Schmittener Kirchengemeinden, Schmitten, Oberreifenberg, Niederreifenberg, und Seelenberg in den Pastoralen Raum Usinger Land integriert.
Am 01.01.2014 wurden aus den einzelnen Kirchengemeinden die Pfarrei Neuen Typs, die Großpfarrei St. Franziskus und Klara Usinger Land, gegründet und mit einem feierlichen Gottesdienst am 08. Februar 2014 offiziell umgesetzt. Pristerlicher Leiter wurde Pfarrer Lawatsch, der zu dem Zeitpunkt bestehende Pastoralausschuss wurde der erste Pfarrgemeinderat, der widerum den neuen Kirchenverwaltungsrat der Großpfarrei wählte.
In 2020 wurden die 8 in Blei gefassten Kirchenfenster aufwendig restauriert, die Holzrahmen wurden durch Aluminiumrahmen ersetzt und das Bleiglas in Thermopenscheiben eingearbeitet.
2021 geht Pfarrer Lawatsch in den Ruhestand. Am 01. April 2021 übernimmt Pfarrer Tobias Blechschmidt mit seiner ersten Pfarrerstelle die priesterliche Leitung der Pfarrei Sankt Franziskus und Klara Usinger Land.
Von 2022 bis 2023 fand eine Generalsanierung der Kirche statt. Die gesamt Elektroinstalltion wurde erneuert, ein neues Beleuchtungs- und Beschallungskonzept installiert, eine IT Infrastruktur eingerichtet, die Außenwände isoliert und die Decken und Wände gestrichen. Am Patronatsfest, am 22.04.2023 wurde die Kirche mit einem feierlichen Gottesdienst wieder geöffnet.
Der heilige Konrad von Parzham
Bruder Konrad wurde am 22. Dezember 1818 als Johannes Birndorfer in Parzham / Niederbayern geboren. Er verzichtete als 31 jähriger auf sein elterliches Erbe, dem Venushof, und zog es vor einem Kloster beizutreten. Von 1849 bis zu seinem Tod am 21. April 1894 lebte er als Bruder Konrad im St. Anna Kloster in Altötting, 41 Jahre davon als Pförtner an der Klosterpforte.
Die Hinwendung zu Gott blieb für ihn untrennbar mit der Hinwendung zum Menschen verbunden. Er ging auf die Sorgen und Nöte der vielen Wallfahrer, Arbeitslosen und Landstreicher ein, die an die Klosterpforte kamen und stand ihnen als Seelsorger und "Leibwächter" zugleich zur Verfügung. Er erteilte Rat und füllte leere Mägen mit den Speisen aus der Klosterküche.
"In Gott verwurzelt, den Menschen verpflichtet", könnte über seinem Leben stehen.
Sein außerordentliches Einfühlungsvermögen zog viele Menschen an. Schon zu Lebzeiten und erst recht nach seinem Tod verehrten ihn die Menschen als Persönlichkeit, in der sich die Menschenliebe Gottes spiegelte. Am 20. Mai 1934 sprach Papst Pius XI Bruder Konrad heilig. Sein Grab befindet sich in der Kapuziner Kirche in Altötting, die 1953 in die Bruder Konrad Kirche umbenannt wurde.
In unserer Pfarrkirche erinnern ein großes Fenstermosaik und eine Holzstatue an den heiligen Konrad, der oftmals mit dem Blick auf das Kreuz, mit einem Schlüsselbund oder mit Brot, welches er an Kinder verteilt, dargestellt wird.
Durch dass Konradfest, das jährlich um den 21. April mit einem Gemeindefest gefeiert wird, bleibt die Geschichte des heiligen Bruder Konrad in Grävenwiesbach lebendig
Pfarrer Niedenzu hat sich für den heiligen Konrad als Kirchenpatron eingesetzt. Er war, wie weitere Gründungsmitglieder der Kirchengemeinde, davon angetan, in welch unermesslicher Weise sich Bruder Konrad einst Wallfahrern, Armen, Kranken und Kindern annahm und verbanden dies mit den Erinnerungen an ihr eigenes Schicksal, was sie im und nach dem Krieg und während der Vertreibung erlebt hatten.
Zur Zeit der Heiligsprechung des Konrads im Jahr 1934 befand sich Niedenzu in der Ausbildung zum Priester. Mehrere Fahrten die er nach Altötting an dass Grab des Heiligen unternahm zeugen von seinem besonderen Verhältnis zum Bruder Konrad.
Kreuz - Gemälde im Altarraum
Beim Betreten der Kirche fällt der erste Blick auf das überdimensionale Gemälde im Altarraum. Es zeigt Jesus, den Gekreuzigten, mit der heiligen Hedwig und dem heiligen Wenzel.
Dieses Gemälde, dessen Konturen im Mauerwerk eingelassen sind, ist ein Sinnbild derer, die ihre Heimat verlassen mussten.
In Vertrauen auf Gott und behütet unter den Armen Jesu, wurde diese Kirche für die vertriebenen aus Schlesien und dem Sudentenland zur neuen Heimat.
Die heilige Hedwig, Herzogin von Schlesien
Hedwig, die kämpferische Kämpferin, Gedenktag 16. Oktober
Die Heilige Hedwig, geboren 1174 in Andechs (Bayern), wurde bereits mit 12 Jahren mit Herzog Heinrich I. von Schlesien vermählt und zog somit ins Ausland. Aus der Ehe gingen 7 Kinder hervor.
Neben ihrer großen Güte und Wohltätigkeit gegenüber Armen und Kranken unterstützte sie ihren Mann bei der Kultivierung Schlesiens und ebnete den Weg für die Vertreter zahlreicher Orden, damit sie sich in Schlesien niederlassen konnten. Hedwig widmete ihr ganzes Leben dem Wohl ihres Volkes und der Vertiefung des christlichen Glaubens in der Bevölkerung. Trotzdem sie in wirren, kriegerischen Zeiten lebte und viele Schicksalsschläge sie ereilten, verlor sie nie ihren festen Glauben und ihre unendliche Nächstenliebe. Sie schränkte sich selbst auf das Notwendigste ein, um Christus in seinem Leid nachfolgen zu können. 1241 zog sie sich in das von ihr selbst gestiftete berühmte Zisterzienserinnenkloster Trebnitz im Norden von Breslau zurück, wo sie am 15. Oktober 1243 starb. Schon am 26. März 1267 sprach Papst Clemens IV. sie heilig.
Dargestellt wird die Heilige Hedwig von Schlesien als Herzogin, oder auch als Zisterziensernonne. Meist hält sie, wie in der Grävenwiesbacher Kirche, ein Kirchenmodell in der Hand, manchmal betet sie vor einem Kreuz oder spendet Almosen
Noch heute gilt die Heilige Hedwig als Wegbereiterin des Friedens zwischen dem deutschen und dem polnischen Volk.
Der heilige Wenzel (Wenzeslaus), Herzog von Böhmen
Wenzeslaus, der bekränzte Berühmte, Gedenktag 28. SeptemberWenzel, Sohn des christlichen Herzogs Wratislaw I. von Böhmen, wurde um 903 geboren und von der Großmutter fromm erzogen. Als 13-jähriger wurde er nach dem Tod seines Vaters Herzog von BöhmenGegen den Willen seiner Mutter betrieb Wenzel nach der Übernahme der Regierung im Jahr 922 energisch die Christianisierung seines Landes. Wenzel wurde gerühmt wegen seines Gerechtigkeitssinnes und seiner Frömmigkeit. Er unterstützte die Böhmenmission und war Gründer der ersten Veitkirche in Prag.
Bevor Wenzel, seinen Bruder Boleslaw I. die Regierungsverantwortung übertragen konnte, um selber ins Kloster eintreten zu können, wurde er von seinem eigenen Bruder während eines Gottesdienstes getötet. Wie zuvor bereits seine Großmutter, starb er am 28. September 929 den Märtyrertod.
Schon bald nach Wenzels Tod begann die Verehrung als Märtyrer und Nationalheiliger Böhmens. Seine Gebeine wurden 938 in die Veitkirche von Prag überführt, heute ruht er in der Wenzels-Kapelle des Veits-Doms.
Im Jahr 1729 wurde Wenzel als erster Tscheche heilig gesprochen. In Darstellungen ist der Patron von Böhmen oft mit einem Schild, einem Schwert oder einer Lanze abgebildet. In unserer Kirche trägt er einen Zepter.
Der Kreuzweg in St. Konrad (aufgrund der Kirchenrenovierung ist der Kreuzweg vorübergehend nicht vorhanden)
Der Vorabend
Abendmahl
Christus feiert mit seinen Jüngern das Abendmahl am Vorabend seines Leidens.
In der Mitte erkennt man Christus und Johannes. Johannes ist Ihm am nächsten. Es ist auch der Jünger der Ihn bis zum letzten Aufschrei nicht verlassen hat.
Aus der ganzen Gruppe spricht eine gewisse Unruhe um diesen erhabenen ruhigen Mittelpunkt der uns anspricht durch die einsetzung des Sakraments das auch heute noch in der katholischen Kirche das Zentrum unseres Glaubens ist. Wahrhaft gegenwärtig in Erinnerung des Beginn Seines Leidens.
Am äussersten Ende sitzt Judas der sich schon von der Gruppe abwendet.
Durch die Anordnung oder Komposition der ganzen Gruppe kommt dieser Gegensatz zum Ausdruck.
Fußwaschung
Am selben Abend kommt noch ein anderes Zeichen in Erinnerung das wir nie vergessen sollten. Jene Erniedrigung die uns Christus als Beispiel gibt, seinen Jüngern die Füße zu waschen.
Wenn wir nicht unserem Nächsten, ganz gleich wo er herkommt, die Füsse waschen d.h. ihn bedienen, ihn lieben, hat unser Glaube kein grosser Wert.
Verrat
In der nachfolgenden Nacht kommt der Verräter den Christus noch während seiner abscheulichen Tat, Freund nennt.
Satan, der bei Christus nicht den geringsten Erfolg hatte fand bei einem der Jünger eine schwache Stelle um ihn zu Fall zu bringen.
Es ist für uns auch ein Zeichen dass wir immer Wachsam sein sollen.
Da kommt uns da Wort des Herrn in Erinnerung: Konnet ihr nicht eine Stunde mit mir wachen und beten.
Die Verurteilung
Christus vor Pilatus
Im Zentrum dieser drei Stationen sitzt Pilatus auf seinem Richterstuhl.
Christus ist nicht nur durch die Juden sondern auch durch die Schwäche und Feigheit des Pilatus verurteilt worden.
Waschen wir uns nicht auch manchmal die Hände um unsere Schuld dem Nächsten aufzubürden.
Pilatus sitzt da über Christus, er dominiert, erdrückt Ihn gleichsam indem er Ihn den Schwächeren überliefert nachdem er Ihn geisseln lies obschon er von seiner Unschuld überzeugt war.
In der folgenden Station nimmt Christus das Kreuz auf sich. Der Kreuzweg beginnt.
Der Leidensweg
"Wer mein Jünger sein will nehme das Kreuz und folge mir nach"
Wir sollen das Kreuz des Herrn tragen helfen.
Jesus begegnet seiner Mutter.
Sie war die erste, die das Kreuz mit Ihrem Sohn getragen hat. (Schon gleich vor und nach seiner Geburt)
Wenn wir das Bild betrachten haben wir den Eindruck es liegt auf den Schultern von Jesus und seiner Mutter. Sie leiden und tragen das Kreuz miteinander.
Simon hilft das Kreuz zu tragen
Der Herr geht vorraus, Simon folgt Ihm das Kreuz zu tragen.
Mein Joch ist süss und meine Bürde ist leicht hat Jesus gesagt. Er hat die ganze Schwere des Kreuzes auf Sich genommen. Er geht uns vorran, wir brauchen keine Angst zu haben.
Veronika mit dem Schweisstuch
Hierin sehen wir das tiefe Empfinden der Frau dem Leiden gegenüber. zarten Herzens sucht Sie das Leid des Herrn zu lindern.
Die Töchter von Jerusalem
Jesus hat über Jerusalem geweint weil die Stadt Ihn verworfen hat.
Er tröstet die Frauen die die Härte, die Unbarmherzigkeit und die Feigheit der Männer überwinden.
Die Kreuzigung
Jesus wird ans Kreuz genagelt
Das Kreuz, auf Golgatha, davor steht Jesus, wartend auf dass was auf ihm zukommt. Die Soldaten haben das Los über sein Gewand getroffen. Die Kruzigung beginnt.
Nimm dich meiner Mutter an
Jesus hängt am Kreuz. Er bittet Petrus, sich seiner Mutter anzunehmen. Welche Schmerzen muss er ertragen. Er trägt aller Welt Schuld. Den Tod vor Augen wendet er sich an Petrus, wendet er sich an seine Mutter. Wie muss Jesus leiden, wie leiden seine Mutter und Petrus mit, machlos, ohne Hoffnung.
Jesus stirbt am Kreuz
Mich dürstet, sie geben Essig auf einem Schwamm.
Jesus stirb. Die Welt verdunkelt sich, der Vorhang riss in zwei Teile. Das Bekenntnis des Hauptmanns,'das war wirklich Gottes Sohn'.
Eine Welt bricht zusammen, für viele, die Jesus gefolgt sind, die erlebt haben wie er anderen geholfen hat, sich selbst nicht helfen kann. Viele haben auf ein Wunder gewartet - es bliebt aus.
Jeses wird vom Kreuz genommen
Jesus wird vom Kreuz genommen. Wie schmerzhaft muss es sein, den eigenen Sohn in den Armen zu halten. Tod, gezeichnet von der Marter der Kreuzigung. Erlöst von der Höllenqual der Schmerzen, gestorben am Kreuz.
Das Grab
Jesus ist Tod. Ein Grab ist vorbereitet. Jesus wird gebettet in Leinentüchern. Ein Grab in einem Felsen, verschlossen mit einem großen Stein.
Soldaten bewachen das Grab.
Die Auferstehung
Das Grab ist leer, der Herr erwacht.
Frauen kamen zum Grab, der Leichnam ist weg, ein Engel empfängt die Frauen.
Das erlebte übersteigt alles vorstellbare, übersteigt alles, was zu verstehen jeman in der Lage ist.
Die Orgel
Am 12. November 1953 wurde die Kirche St. Konrad in Grävenwiesbach feierlich eingeweiht. Bis zum 1967 diente ein Harmonium für die musikalische Gestaltung der Gottesdienste, Andachten und für die Begleitung des Kirchchores.
Die Orgelbau - Werkstatt Wagenbach bekam den Auftrag eine Orgel zu bauen, deren Klang an unseren speziellen Kirchenraum angepasst werden sollte. Im Jahre 1967 wurde mit einem feierlichen Gottesdienst die neue Pfeifenorgel eingeführt und ersetzte von da an das alte Harmonium.
Wagenbach konzipierte ein zweimanualiges Schleifladeninstrument mit 14 klingenden Registern. Für die unterstchiedlichen Klänge wurden Pfeiffen aus Zinn und Holz hergestellt. Über einen Blasebalg, der ständig einen Überdruck besitzt, werden durch das Betätigen der Tasten am Spieltisch die Luftwege zu den jeweiligen Pfeifen geöffnet und es ertönen die Klänge der Pfeiffen.
Alle Pfeiffen einer Klangfarbe werde Register genannt. Je nach Größe der Orgel sind unterschiedlich viele Register enthalten. Register werden häufig nach Orchesterinstrumenten benannt, deren Klang sie darstellen sollen. So sind unsere Register z. B. mit Rohrflöte, Nachthorn oder Trompete bezeichnet.
2018 fand eine Generalsanierung der Pfeiffenorgel durch die Firma Krawinkel statt. Hierbei wurde die Orgel von der Wand gerückt und dabei komplett mit einer Rückwand versehen. Die Pfeiffenorgel wurde mit einem Prinzipal 8` erweitert und eine Intonation durchgeführt. Finaziert wurde der Umbau und die Erweiterung durch das Bistum Limburg, der Pfarrgemeinde sowie durch den Förderverein Sankt Konrad und Spenden von Privatoersonen.
Am 03. Juni 2018 konnte die Orgel nach der langen Umbauphase in einem feierlichen Gottesdienst, den der Kirchchor begleitete, wieder in Dienst genommen werden.
I. Manual, Hauptwerk, C-g''':
1. Prinzipal 8`
2. Rohrflöte 8`
3. Principal 4`
4. Octave 2`
5. Mixtur 3 fach 1 1/3`
6. Rohrscharley 8`
Tremulant
II. Manual, Brustwerk, C-g''':
7. Gedackt 8`
8. Flöte 4`
9. Nachthorn 2`
10. Stifflöte 1`
11. Sesquialtera 2 fach
Tremulant
Peal, C-f':
12 Subbaß 16`
13. Gedackt 8`
14. Choralbaß 4'+2`
15. Tromoete 8`
Spielhilfen:
Normalkoppeln